FMX 2025: Brosch AI – Distorted Dreams im Diskurs über KI, Kunst und kulturelles Erbe

Bei der diesjährigen FMX – Conference on Animation, Effects, Games and Immersive Media – war ANIMA PLUS erstmals mit einer Präsentation vertreten: Juergen Hagler und Celine Pham stellten dort das Projekt Brosch AI – Distorted Dreams vor, das die Möglichkeiten und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz in der Animation historischer Kunstwerke auslotet.

In einem einstündigen Talk gaben die beiden Einblicke in die Entstehung und den kreativen sowie technologischen Prozess des Projekts. Dabei stand insbesondere die Frage im Mittelpunkt, welche Rolle KI in der Erweiterung und Belebung eines bestehenden Kunstarchivs spielen kann – und darf.

Zwischen digitaler Reanimation und kultureller Verantwortung

Die Präsentation stieß auf reges Interesse. Zahlreiche Teilnehmer:innen beteiligten sich an der anschließenden Diskussion, die sich nicht nur um technische Aspekte drehte, sondern auch ethische Fragen aufwarf: Warum sollten Werke eines verstorbenen Künstlers überhaupt animiert werden? Spricht das nicht gegen den ursprünglichen Ausdruck des Bildes – oder gar gegen den Respekt gegenüber kulturellem Erbe?

Auch das bewusst gewählte Arbeiten mit einem nicht mehr lebenden Künstler (statt einer aktiven zeitgenössischen Position) war Thema. Natürlich wäre der Austausch mit einer lebenden Künstler:in spannend. Aber gerade durch das Fehlen dieses Austauschs entstehen andere, wichtige Fragen – etwa zur Verantwortung gegenüber einem Werk, das sich nicht mehr verteidigen oder verändern kann.

KI im Spannungsfeld zwischen Kreativität und Effizienz

Während sich viele FMX-Beiträge in diesem Jahr mit KI als Effizienzwerkzeug beschäftigten – also der Optimierung von Pipelines, Kostenersparnis oder Konzeptentwicklung – setzte Brosch AI einen anderen Schwerpunkt: KI nicht nur als Tool, sondern als diskursiver Partner in der Frage, wie wir Kunst heute weiterdenken.

„Es war spannend zu beobachten, wie sich die Perspektiven unterscheiden: Für viele war KI eine Methode zur Vereinfachung, bei uns war sie ein kritisches Element in einem künstlerischen Prozess.“

Celine Pham

In diesem Kontext erwähnte sie auch andere Programmpunkte, etwa den Talk zur Ausstellung Divine Machinery, in dem es um die Frage ging, ob wir KI als höhere Macht oder als von uns kontrolliertes Werkzeug begreifen.

Networking, Austausch und ein Blick hinter die Kulissen

Abseits der Präsentation war die FMX für beide ANIMA-PLUS-Vertreter:innen auch eine wertvolle Plattform für persönlichen Austausch mit der internationalen Szene – von Independent Artists bis hin zu AAA-Produktionsteams. Es wurde diskutiert, vernetzt und – wie Celine mit einem Augenzwinkern berichtet – auch gut gegessen.

Wir freuen uns über die Möglichkeit, Brosch AI – Distorted Dreams auf einer so renommierten Bühne präsentieren zu dürfen und danken der FMX herzlich für die Einladung. Ein wissenschaftliches Paper zum Projekt ist übrigens bereits in Arbeit – wir halten euch auf dem Laufenden!

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